Jederer kennt sie: Sylt – die Lieblingsinsel der Deutschen. Ganz oben im hohen Norden, an der Grenze zu Dänemark. Reetdachhäuser, endlose Sandstrände, Austern, Gosch und die Sansibar. Bekannt und bei vielen beliebt, bei anderen verrufen, als „die Insel der Reichen“. Was an diesem Gerücht dran ist und ob Sylt auch mein Herz gewinnen kann, das habe ich vor zwei Wochen endlich einmal getestet. Denn man mag es kaum glauben: Ich musste tatsächlich dreißig Jahre alt werden, um die Insel endlich einmal persönlich kennenzulernen.
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Und so sind meine Erwartungen zugegebener Maßen recht hoch, als wir uns Niebüll nähern. Hier startet nämlich der Autozug nach Sylt, der uns über den Hindenburgdamm innerhalb einer halben Stunde nach Westerland auf Sylt bringt. Vorbei an Häusern, Feldern, dann quer durchs Wattenmeer. Und schon sind wir auf der Insel. Ich kann Dünen erkennen, erste Reetdachhäuser. Wiesen mit Pferden und Kühen. Und viele Radfahrer. Wir rollen langsam vom Autozug mein erster Eindruck von Sylt ist: Wow! Diese Insel ist aber groß. Natürlich weiß ich theoretisch wie groß Sylt ist. Auch dass es hier, neben der Hauptstadt Westerland, mehrere Dörfer gibt, ist mir bewusst. Dass hier zu den knapp 14.000 Insulanern über das Jahr rund eine Millionen Touristen kommen, die irgendwo Platz finden müssen. Trotzdem frage ich mich vorsichtig, ob hier überhaupt so richtiges Inselfeeling aufkommen kann.
Wir fahren durch Westerland, vorbei an Wenningstedt, durch das berühmte Kampen mit seinen schicken Reetdachhäusern, immer weiter Richtung Norden. Und plötzlich sehe ich auf beiden Seiten das Meer. Und das fühlt sich dann doch sehr nach Insel an. Wir kommen an unserem Ziel, in List an. Da wir früh dran sind, drehen wir hier direkt eine Runde. In den Hafen fährt gerade ein Fischkutter ein, die Möwen kreischen, der Wind weht von Gosch einen leichten Duft nach frisch gebratenem Fisch rüber. Ja, das ist Nordsee!
Willkommen im A-ROSA Resort List auf Sylt
Unsere Unterkunft auf Sylt ist das A-ROSA Sylt, fast am nördlichsten Punkt der Insel. Das A-ROSA liegt mitten zwischen den Dünen, direkt am Oststrand von List. Nur einen Steinwurf entfernt liegt der Lister Hafen. Hier hält übrigens auch die Syltfähre, die von Rømø in Dänemark startet und eine schöne Anreise-Alternative zum Autozug ist.
Bereits von außen erkennen wir das A-ROSA Sylt und fühlen uns sofort ein wenig an das A-ROSA in Travemünde erinnert, wo wir vor einigen Jahren ein paar Tage verbracht haben. Obwohl das Hotel über 177 Zimmer verfügt, fühlt es sich nicht an, wie in einem großen Hotelbetrieb. Ganz im Gegenteil. Im großzügigen Rezeptionsbereich werden wir freundlich begrüßt. Unser Gepäck wird uns abgenommen und zum Zimmer gebracht und auch für Emmi liegen ein paar Leckelis bereit. Auch Vierbeiner sind (nach vorheriger Anmeldung und in ausgewählten Zimmern) im A-ROSA Sylt willkommen.
Nach der Begrüßung geht es zu unserem Zimmer. Wir beziehen ein Doppelzimmer Deluxe mit Meerblick. Und auch wenn wir eigentlich nach Sylt gekommen sind, um die Insel zu erkunden, würde ich am liebsten einfach auf der windgeschützten Loggia sitzenbleiben und aufs Meer schauen. Oder alternativ im großen, superbequemen Bett. Denn auch von hier hat man beste Sicht aufs Wattenmeer. Auch davon abgesehen ist das Zimmer genau nach meinem Geschmack. Cleanes, nordisches Understatement, schöne Naturtöne und doch luxuriös. Das spiegelt sich nicht zuletzt in den vielen, kleinen Details wieder. Kuschelige Bademäntel, Slipper, eine Obstschale – und auch an Emmi wurde wieder gedacht. Körbchen und Näpfe stehen bereit.
Eine Auszeit im A-ROSA Sylt könnt ihr hier buchen
SPA-ROSA – Spa Hotel auf Sylt: Entspannung auf 3.500 Quadratmetern
Alle die einfach mal so richtig abschalten und Seele baumeln lassen wollen: Auf ins SPA-Rosa! Mit Blick auf das Meer und die wundervolle Dünenlandschaft kann man es sich im 3.500 Quadratmeter großen SPA Bereich so richtig gut gehen lassen. Entspannung, Ruhe, Wellness: Um wirklich runterzufahren und abzuschalten müssen Kopf und Körper mitmachen. Das weiß man im A-ROSA. Und deshalb wird im SPA-ROSA alles getan, damit das auch richtig gut funktioniert. Bereit stehen ein großer Meerwasserpool, sechs Themensaunen und ein Hamam. Außerdem kann man natürlich diverse SPA-Anwendungen buchen. Für die Entspannung davor, dazwischen und danach gibt es Ruheräume. Im Sommer laden die Liegen rund um den windgeschützten Außenpool zum Sonnen ein.
Unsere Zeit reichte bei Weitem nicht aus, um das SPA-Angebot in vollen Zügen auszutesten. Für eine ST. BARTH – HARMONY Anwendung nehme ich mir aber dennoch Zeit. Danach noch eine halbe Stunde mit einem leckeren Entspannungstee im Ruheraum und ich fühle mich wie neu geboren.
A-ROSA Hotel auf Sylt: Mehr als nur ein Hotel
Auch wenn das SPA-ROSA schon Grund genug für eine Auszeit auf Sylt ist: Das A-ROSA hat noch viel mehr zu bieten. Neben einem hauseigenen Gym gibt es einen Fahrradverleih, diverse Sportangebote und den Kinderclub ROSINIS für die Kleinen. Möchte man Aktivitäten außerhalb des A-ROSA buchen, steht das Gastgeber Team gerne mit Rat und Tat und Sylt Insider News zur Seite.
Bucht man ein Zimmer im A-ROSA hat man ein tolles Frühstück in Buffetform im Dünenrestaurant in den meisten Fällen inklusive. Alternativ kann man auch mit Halbpension buchen. Auch das Abendessen wird in Buffetform serviert. Das Buffet ist riesig und gleich mehrere Köche bereiten eine Auswahl an Speisen (die sich selbstverständlich jeden Tag ändert) live auf den Tellern an. Frühstück und Dinner werden im Dünenrestaurant serviert. Ergänzt wird das gastronomische Angebot durch zwei Bars: Die Negroni Bar und die Life-Style-Bar.
Mein Fazit zum A-ROSA Resort List auf Sylt
Das A-ROSA auf Sylt ist der perfekte Ort um Sylt richtig kennenzulernen und zu genießen. Hier wird Entspannung, Entschleunigung und Genuss groß geschrieben. Dabei darf natürlich auch ein wenig Luxus nicht fehlen. Der kommt aber ganz ohne übertriebenes Chi Chi aus, so dass wir uns von der ersten Sekunde an wie zu Hause fühlen. Buchen könnt ihr das A-ROSA Sylt hier.
Sylt: Highlights und Lieblingsorte
Auch wenn wir unseren gesamten Sylt Aufenthalt ganz problemlos im A-ROSA Hotel hätten verbringen können, sind wir auch nach Sylt gekommen, um die Insel kennenzulernen. Und das haben wir natürlich auch getan. Gestartet haben wir direkt vor unserer Haustür.
List & Der Sylter Ellenbogen
List ist ein ehemaliges Fischerdorf, dessen Zentrum immer noch der Hafen ist. Dort sehen wir Kutter, die zu den vorgelagerten Seehundsbänken aufbrechen. Seehunde habe ich schon ewig nicht mehr gesehen, Zeit haben wir auch: Also auf gehts! Während der Fahrt wird – ganz traditionell- gefischt. Neben verschiedensten Krabben bleiben auch ein paar Austern im Netz. Die dürfen dann sogar ganz frisch gekostet werden. Nach der Kutterfahrt steht uns der Sinn dann nach etwas Süßem und wir steuern die Sylter Eismanufaktur an. Echte Syltkenner (und jetzt auch wir) sagen, dass es hier das beste Eis der Insel gibt.
Danach geht es für uns weiter in Richtung Norden: Wir erkunden den Sylter Ellenbogen. Wer hier am Strand steht, befindet sich am nördlichsten Punkt Deutschlands. Auf dem Weg dorthin treffen wir auf mehr Schafe als Menschen – wunderbar!
Kampen: Stop in der Kupferkanne und ein kleiner Lieblingsort
Den zweiten Tag starten wir in Kampen mit einem kleinen Spaziergang zum Quermarkenfeuer Rotes Kliff. Es gibt auf Sylt viele Leuchttürme und dieses kleine Leuchtfeuer ist vielleicht sogar ein wenig unscheinbar. Aber es sind wie so oft die kleinen Dinge, die über die Frage Lieblingsplatz – ja oder nein für mich entscheiden.
Das Kampener Signalfeuer sieht, wie es da so mitten in den Dünen steht, wirklich wie gemalt aus. In dem Moment als wir es erreichen bricht die Sonne durch die Wolken. Was für ein Bild! Der Kampener Strand, der direkt hinter den Dünen beginnt, sieht mit seinen vielen Strandkörben ebenfalls wie gemalt aus. Auf dem Weg dorthin passieren wir ein kleines Kurkarten-Kontrollhäuschen. Die Dame, die unsere Strandkarten kontrolliert ist so freundlich und beantwortet alle unsere Fragen zu Sylt und dem Leben auf der Insel. Besser gehts nicht!
Auf ein zweites Frühstück stoppen wir kurz danach in der Kupferkanne. Noch so ein Ort auf Sylt, den jeder Sylt Fan kennt. Dass der Kuchen hier besonders gut sein soll erfahren wir leider etwas zu spät. Ein weiterer Punkt auf der Liste für den nächsten Besuch.
Hörnum & Rantum: Willkommen im Süden der Insel
Auch den Süden wollen wir – zumindest kurz kennenlernen. Wir fahren quer über die Insel und sind innerhalb von etwa zwanzig Minuten „ganz unten“ – beziehungsweise am Hafen von Hörnum. Bis ganz zur Südspitze schaffen wir es dieses mal zeitlich nicht. Auf den ersten Eindruck hat uns aber auch der Süden von Sylt gefallen.
Wer ist diese Sansibar?
Die Sansibar sollte man ja schon einmal gesehen haben, wenn man auf Sylt ist. Oder? Wir wagen den Versuch, geben aber gleich hinter dem Parkplatz auf. Denn dort steht bereits um 14 Uhr eine sehr lange Schlange von Menschen, die auf einen Tisch warten. Vorn an der Spitze ein etwas gestresster Tischeinweiser. Auf die Frage, ob wir bis denn auch ohne Tisch bis zum Strand gehen dürfen, werden wir wortlos fortgescheucht. Ups! Wohl nicht. Aber gut- für den nächsten Syltbesuch muss ja auch noch etwas auf der Bucket List stehen.
Anstatt der Sansibar entdecken wir ein paar Strandaufgänge weiter den wunderschönen Hundestrand Baakdeel. Am Kiosk davor gibt es zwar keinen Champagner für uns, aber dafür selbstgemachte Hundekekse für Emmi. Mindestens genau so toll! Unten am Strand entdecken wir viele Surfer im Wasser. Surfen auf Sylt? Mir war tatsächlich nicht bewusst, dass die Insel auch dafür bekannt ist!
Letzter Stop: Keitum
Bevor es am letzten Tag zurück zum Autozug nach Westerland, zurück nach Hamburg (und für mich am nächsten Tag weiter nach Malta) geht, machen wir noch einen kleinen Stop in Keitum. Wir haben nicht mehr viel Zeit, aber wenn mich eine Sache richtig nervös macht, ist es einen Punkt auf meiner Liste nicht abgehakt zu haben. Und was soll ich sagen – auf meiner Sylt Liste stand Keitum nun mal drauf.
Wir kehren für einen kleinen Mittagssnack im Brot & Bier ein, was seinem Namen alle Ehre macht und eines der leckersten Roastbeef Brote auftischt, die ich jemals gegessen habe. Danach ist noch ein wenig Zeit für einen kleinen Spaziergang durch das Dorf. Und ich bin gleich doppelt froh, dass ich auf diesen Stop bestanden haben. Das alte Kapitänsdorf ist wirklich malerisch.
Syltfans unter sich: Eure Tipps und Empfehlungen
Wir hatten nur drei volle Tage auf Sylt – und somit viel zu wenig Zeit um wirklich alle Highlights der Insel kennenzulernen. Ihr habt mir auf Instagram trotzdem wahnsinnig viel Empfohlen – Danke dafür! Ich merke mir eure Tipps definitiv für den nächsten Sylt Besuch. Damit sie bis dahin nicht untergehen und auch andere etwas davon haben, möchte ich einige hier teilen, die ich gerne auch noch mitgenommen hätte.
„In Westerland bei Café Wien vorbeischauen und dort den leckeren Vanille-Obstquark probieren“ – @mc.fnk_
„Das Siam Sylt in der Nähe von Westerland!“ -@crappyradiostation
„In der Kupferkanne soll es den besten Apfelkuchen geben.“ @meinbuchmeinewelt_
„Wenn es etwas schicker sein darf, probiert es in der Vogelkoje. Ein Traum!“ @lauralei_hh
„Düne Uwe – sehr idyllisch.“ @rosina88
„Das weiß Kliff in Marsum und das rote Kliff in Kampen & die Buhne 16 in Kampen.“ @_nele.sxh
„Sylter Suppen direkt bei euch in List! Eine Institution“ – @ana_bakh89
Frequently Asked Questions: Sylt Edition
Während unseres Aufenthalts habt ihr auf Instagram nicht nur Tipps gegeben, sondern auch viele Fragen gestellt. Auch die möchte ich, so gut wie möglich, hier beantworten.
Sylt – Wie kommt man am besten (und am günstigsten) hin?
Sylt erreicht man am besten mit dem Autozug ab Niebüll (bis Westerland), mit der Fähre ab Rømø (DNK) (bis List) oder mit dem Flugzeug (Flughafen Westerland). Am günstigsten ist eine Anreise mit dem Zug (bis Westerland). Hier einfach auf Sparpreise achten oder aus dem Norden mit dem Schleswig-Holstein Ticket anreisen. Wollt ihr die Fähre nutzen zahlt ihr für die Hin-und Rückfahrt pro PKW inklusive Personen 85,00€. Die Preise für die Autozüge (es gibt zwei; rot und blau; Start- und Zielort ist bei beiden gleich) variieren je nach Datum, Buchungszeitpunkt und Autogröße.
Wann ist die beste Sylt-Reisezeit?
Eine Reise nach Sylt lohnt sich eigentlich immer! Natürlich ist das Wetter potentiell in den Sommermonaten am besten. Aber auch im Herbst oder im Winter ist ein Aufenthalt auf Sylt eine wunderbare Idee. Die Nordsee kennt man sowieso erst so richtig, wenn man mal einen Herbststurm erlebt hat. Und gerade auf Sylt lässt auch das Schlechtwetterangebot keine Wünsche offen.
Regnet es da nicht immer?
Sylt (und auch der Rest von Deutschlands Norden) ist nicht die Côte d’Azur. Ja, es kann schon einmal regnen. Es kann auch schon einmal windig sein. Das Schöne ist aber: Das Wetter wechselt durch den Wind recht schnell. Wenn es einmal regnet, tut es das selten über mehrere Stunden. Und: Man kommt manchmal in den Genuss vier Jahreszeiten an einem Tag zu erleben. 😉 Aber: Wenn die Sonne herauskommt, der Himmel blau strahlt, ein leichter Wind durch die Dünen weht und die Nordsee in Wellen an den Strand rauscht, dann ist das wirklich nur sehr schwer zu toppen.
Ist Sylt wirklich so teuer?
Jein! Sylt ist eine beliebte Urlaubsregion. Das, und die Insellage hebt die Preise gegenüber weniger populären Festland-Urlaubszielen automatisch ein wenig. Aber: Sylt muss nicht teurer sein als St. Peter Ording, Timmendorfer Strand & Co. Da Sylt eine vergleichsweise große Insel ist, findet man dort Restaurants, Ferienwohnungen, Hotels und Campingplätze aller Preisklassen. Auch die gängigen Supermarktketten (Rewe, Famila, Lidl, Aldi) sind dort vertreten. Somit kann ein Sylturlaub zum Beispiel sogar sehr viel günstiger sein, als ein Urlaub auf den deutlich kleineren, ostfriesischen Inseln.
Aber klar ist auch: Sylt kann Luxus. Und wer Lust und das nötige Kleingeld hat, kann sich hier in den exklusivsten Geschäften shoppen und sich von Champagner und Austern ernähren. Oder es sich eben einfach mal richtig gut gehen lassen. Aber: Egal ob Millionärspaare, Familien mit Kindern oder Camper: Auf Sylt ist Platz für alle. Auf den Straßen existieren Porsche und Fahrräder fröhlich nebeneinander. Und den Strand und das Meer teilen sich sowieso alle. Und sicherlich macht auch das Sylt zu der beliebtesten Insel Deutschlands.
Bist du jetzt #sychtig?
Sylt hat mir sehr gut gefallen. Zuerst dachte ich, dass die Insel mir einfach zu groß ist. Aber trotz ihrer Größe fühlt es sich auf Sylt „inselig“ an. Und nicht zuletzt ihrer Größe ist es geschuldet, dass man an den endlosen Stränden auch in der Hauptsaison ein einsames Plätzchen findet. Sylt hat mich außerdem mit seiner Vielfältigkeit überrascht. Auch die kleinen, süßen Reetdachhäuser haben mich überzeugt. Das A-ROSA Sylt sowieso. Kurz gesagt: Ja, ich komme sicher noch einmal wieder!
Weitere tolle Ziele für euren Nordseeurlaub
➤ Ideen und Tipps für weitere tolle Urlaubsziele an der Nordsee findet ihr hier. Ihr seid eher Ostseefans? Kein Problem, dann schaut einmal hier vorbei.
Jetzt interessiert mich eure Meinung! Seid ihr Sylt-Liebhaber? Seid ihr schon einmal dort gewesen? Teilt eure Erfahrung und Meinung gerne in den Kommentaren.
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