Auf Instagram habe ich schon ein wenig von unserem neusten „Familienzuwachs“ erzählt. Nun möchte ich ihn euch hier auf dem Blog vorstellen. Wir haben uns einen kleinen Traum erfüllt! Denn schon vor einigen Jahren haben wir uns zum ersten Mal einen VW T3 Bulli angeschaut. Und irgendwie ist er uns seitdem immer wieder begegnet. Ein T3 ist für mich persönlich der perfekte Bulli. Nicht ganz zu unbezahlbar wie fahrtüchtige T1 und T2 Modelle, aber irgendwie sympathischer als T4 Modelle und charmanter als die modernen T5 und T6 Camper. Und auch günstiger. Zumindest im Ankauf.
Dass ich das Reisen liebe ist kein Geheimnis. Aber bin ich auch eine passionierte Camperin? Das werde ich in den nächsten Monaten wohl herausfinden! Ich gebe gerne zu, dass ich ein Fan von bequemen Hotelbetten bin. Allerdings gibt es auch gemütliche Bulli Matratzen. Und unsere Roadtrips durch Mecklenburg-Vorpommern und durch die Eifel und das Moseltal Ausflüge nach St. Peter Ording (im Wohnmobil oder auch nur mit Matraze im Auto) haben mich durch den Sommer 2020 gebracht. Außerdem steht ja auch noch das Abenteuer Panamericana auf meiner Bucket List. Da kann ein Übungslauf vorher nicht schaden.
Wieso eigentlich ein Bulli?
Wie schon erwähnt ist der T3 für mich der perfekte unter den Bullis. Aber wieso überhaupt ein Bulli? Es ist gar nicht so leicht zwischen Vans, Bullis, LKWs und jeder Menge anderer Fahrzeuge die perfekte Lösung zu finden. Als wir beschlossen haben, irgendwann die Panamericana zu fahren, war mein Wunsch: Ein Mercedes 911. Ein absoluter Hingucker, mindestens so charmant wie ein alter Bulli und dazu noch mit Seltenheitswert. Aber eben auch: Riesengroß, laut und nur mit Zusatzführerschein zu fahren. Und auch wenn der Rundhauber offroad eine gute Figur machen kann: Die Fahrt durch kleine Städte oder Dörfer und über schmale Bergstraßen kann man damit vergessen. Und so ging unserer Suche weg vom Rundhauber hin zum DüDu. Den Transporter gibt es in den verschiedenen Längen. Er ist bietet deutlich mehr als ein Bulli, ist aber nicht so ein Ungetüm wie der Mercedes 911 und lässt sich zu einem zuverlässigen Offroader ausbauen. Warum ein altes Auto statt einem neuen Van oder Transporter? Ganz einfach: Die Ersatzteile sind meist weltweit irgendwie zu bekommen und vieles lässt sich in Eigenregie reparieren. Außerdem ist da eben immer noch der Charmefaktor. Aber dann kam Corona und damit Auftragseinbußen, Kurzarbeit und die Frage: Wie geht es jetzt eigentlich weiter? Aktuell sind wir im zweiten Coronajahr und viele unserer Pläne sind auf hold. Und dann kam der T3 um die Ecke, wir erinnerten uns an unsere Pläne von vor einigen Jahren und wir beschlossen: Fangen wir doch mit dem an, was gerade möglich ist.
Spontankauf mit Folgen
Wir haben den kleinen Bulli zu einem ziemlich guten Preis bekommen und dachten uns „TÜV bis 2023 – perfekt. Ein wenig putzen, eine neue Matratze rein – das reicht für ein paar Ausflüge ans Meer!“ Aber um ehrlich zu sein: Ein paar hundert Euro müssen schon noch in das neue Gefährt gesteckt werden. Eine neue Dachluke, neues Schloss an der Schiebetür, eine neue Matraze. Und dann fällt mir auf, dass die Isolierung vielleicht nicht 100% perfekt ist. Was bei einem alten Fahrzeug auch zu erwarten war. Andererseits: Wo der T3 nun schon einmal am Start ist, wäre es schon schön, würde er ein bisschen weniger Modell „zusammengeklöppelte Alternativlösung“ und ein bisschen mehr Modell „kleiner Traumbulli“ werden. Und so haben wir eine Halle angemietet und beschlossen, den T3 komplett zu entkernen, neu zu lackieren, neu zu isolieren und genau dort zu starten.
Der T3 im Überblick
Das wir eine kleine Überraschungstüte kaufen war uns klar, als wir den T3 für einen relativ kleinen vierstelligen Betrag übernahmen. Noch mehr klar wurde es uns, als wir den Ursprungspreis über weitere 1000€ herunterhandelten. Aber, so dachten wir uns: Das Auto wird noch ein Jahr fahren und das Geld bekommen wir zum Schrottwert auch wieder rein. Dass dieser Gedanke bei meinem Perfektionismusdrang und meiner Neigung, auch Dingen eine Seele einzureden („Aber der kleine darf nicht durchrosten, dass können wir ihm nicht antun“) nicht ganz so laufen wird, hätte mir klar sein müssen… Aber mal ganz nüchtern betrachtet: Der Bull ist ein T3 Transporter, Erstzulassung 1983. Auf dem Tacho hat er knapp 39.000 Kilometer. Wie viele es wirklich sind ist sein gut gehütetes Geheimnis. Um alles zusammenzurechnen müssten wir einige Vorbesitzer befragen. Der erste war wohl die Post, wobei das aus seinen Unterlagen nicht wirklich hervorgeht. Er hat auf jeden Fall schon einiges seit seiner Erstezulassung erlebt. Er hat einen 1,6 Liter Dieselmotor, 50 PS und kommt damit immerhin auf fast 100km/h.
Ausbaupläne
Anstatt den Bulli grob so zu lassen, wie gekauft, werden wir ihn komplett neu ausbauen. Das Schöne daran? Wir haben eine Aufgabe und ein Projekt für dieses verrückte Jahr und können den Innenausbau ganz nach unseren Vorstellungen gestalten. Viel Spielraum gibt es bei einem T3 dabei zwar nicht, aber zumindest designtechnisch habe ich genaue Vorstellungen.
Was kostet der Spaß?
Gratis ist nichts, aber einen fahrtüchtigen T3 kann man mit etwas Glück für wenig Geld erwerben. Was jedoch vermutlich kostenintensiver wird ist der Innenausbau (je nachdem, wie man denn „wohnen“ möchte) und die Lebenshaltungskosten. Hinzu kommt natürlich Versicherung, Steuern, Stellplatzkosten und mehr. Ich werde dazu (inkl. genauer Kostenaufstellung) im Verlauf des Ausbaus mehr berichten).
Ein paar Fun Fakten über den T3
Übrigens: T3 ist nicht T3. Der beliebte VW Bulli wurde zwischen 1979 und 1992 in verschiedenen Ausführungen hergestellt. Unser Modell ist eine Modellvariante mit Spezialausstattungen. Das hohe Kunststoffdach, dass ihm die praktische Stehhöhe verleiht, wurde in dieser Version als Sonderauftrag für die Deutsche Bundespost angefertigt. Unser VW T3 Bulli ist weiblich und wurde bereits mit dem Namen Gudrun inseriert. Wir haben ihn aufgrund ihrer goldenen Farbe in GoldeneGudrun abgeändert. 😉
Mehr zum T3 Ausbau findet ihr auf meinem Instagram Account. Gibt es unter euch Bulli Besitzer? Oder könnt ihr mit Vanlife, Camping und Co. gar nichts anfangen?
Liebe Jana,
wie wunderbar! Ich finde diese älteren Bullis haben so viel mehr Charme und Seele. Wohnmobile und Vans begeistern mich nicht so sehr. Aber so ein alter Wagen! Das hat schon etwas. Viel Spaß damit.
Alles Liebe
Biggi
Hi Biggi,
vielen Dank für deine lieben Worte. Da stimme ich dir absolut zu. Wobei etwas neuere Autos auch ihre Vorteile haben. Gerade wenn man weitere Strecken zurücklegen möchte. 🙂
Liebe Grüße
Jana